In der digitalen Geschäftswelt ist der Domainname für die Sichtbarkeit und den Erfolg eines Unternehmens wichtig. Besonders bei der Expansion auf internationale Märkte wird die Wahl des Domainnamens zu einer Kunst, die sowohl kulturelle, sprachliche als auch regionale Aspekte berücksichtigt. Eine sorgfältige Analyse und fundierte Recherche sind unerlässlich, um die beste Domain zu finden.
Eine effektive Domain-Strategie berücksichtigt nicht nur den Namen selbst, sondern auch die Zielgruppe und den Markt, den Sie ansprechen möchten. Ein entscheidender Faktor, der zur Unverwechselbarkeit beiträgt, ist das Branding. Hierbei spielt der Domainname eine zentrale Rolle.
Vier Tipps für den Domainnamen
Keyword- oder Brand-Domain?
Ein Domainname ist nicht nur eine Webadresse, sondern steht für das Wesen einer Online-Präsenz. Viele Seitenbetreiber stellen sich die Frage, ob sie auf eine Keyworddomain oder eine Brand-Domain setzen sollten. Wer auf eine Keyworddomain setzt, hat möglicherweise bessere Chancen für das Keyword zu ranken. Allerdings sollten Sie sich bewusst machen, dass Sie immer in Konkurrenz zu ähnlichen Seiten stehen werden, da Sie so kaum eine loyale Kundenbasis aufbauen können. Es ist auch schwerer, das Portfolio nachträglich zu erweitern oder zu ändern.
Mit einer Brand-Domain haben Sie die Chance, langfristig Markenbekanntheit aufzubauen, die mit treuen Kunden einhergeht – auch wenn der Konkurrent vielleicht günstiger ist. Beispielsweise haben sich die Namen der Giganten Amazon und Zalando im Laufe der Jahre zu starken Marken entwickelt. Wenn Kunden diese Namen hören, wissen sie sofort, was sie auf deren Website erwarten können. Überlegen Sie daher sorgfältig, wie Ihr Domainname Ihre Marke widerspiegeln kann.
Domain-Verfügbarkeit und Markenschutz
Selbst wenn Sie den kreativsten Domainnamen finden, nützt es Ihnen wenig, wenn er schon vergeben oder markenrechtlich geschützt ist. Gründliche Recherchen vor der endgültigen Entscheidung sind daher unerlässlich. So stellen Sie sicher, dass Ihr Wunschname als Domain verfügbar und noch nicht als Markenname registriert ist.
Tipp: Schützen Sie Ihre Marke, indem Sie sich Ihre Domain in allen Schreibweisen und mit allen relevanten Top-Level-Domains wie .de oder .com sichern. Registrieren Sie ggf. auch die Domain in den gängigsten Falschschreibweisen und leiten Sie alle Domainversionen auf Ihre Hauptdomain um. So schützen Sie Ihr Geschäft davor, dass Konkurrenten Ihre Markenbekanntheit nutzen, um die Anfragen auf ihre Website zu lotsen. Im Leistungsbericht der Google Search Console sehen Sie, über welche Suchbegriffe Nutzer auf Ihre Website klicken. Wenn Ihre Seite häufig Klicks über Falschschreibweisen der Domain bekommt, kann es sich lohnen, Domains in diesen Schreibweisen zu registrieren und auf Ihre Website umzuleiten.
Kurz und prägnant zahlt sich aus
Auch die Länge und Einfachheit des Domainnamens spielen eine wichtige Rolle. Nehmen Sie zum Beispiel die fiktive Website „BettysBioBeerenBoutique.com“. Dieser Domainname klingt zwar charmant und hat einen gewissen Wiedererkennungswert. Er ist aber umständlich und anfällig für Tippfehler. Eine schlankere Version wie „BettysBeeren.de“ ist benutzerfreundlicher und bleibt auch leichter im Gedächtnis. Die beste Domain ist meist diejenige, die prägnant und zugleich aussagekräftig ist.
Bindestriche und Zahlen vermeiden
Achten Sie bei der Suche nach einem Domainnamen auf eine klare Schreibweise. Bindestriche sind bei langen Domains oft nützlich. Bei mündlicher Weitergabe können sie jedoch für Verwirrung sorgen. Auch Zahlen sind meist nicht ideal. Ohne klaren Bezug zum Inhalt der Website können sie Verwirrung stiften und unprofessionell wirken. Sie erwecken oft den Eindruck, der bevorzugte Name wäre nicht verfügbar und der Inhaber hätte Zahlen hinzugefügt. Halten Sie Ihre Domain daher so einfach und klar wie möglich.
Herausforderungen für eine internationale Domain-Strategie
Geht es um einen internationalen Onlineauftritt, gilt umso mehr: Die digitale Präsenz muss sorgfältig geplant und an die jeweiligen Märkte angepasst werden. Neben dem Wettbewerb, rechtlichen Aspekten und dem Kundenverhalten sollten Sie auch diese Aspekte berücksichtigen:
Kulturelle Nuancen und Sprachbarrieren
Internationale Unternehmen agieren nicht nur auf einem geografisch, sondern auch auf einem kulturell erweiterten Geschäftsfeld. Wortbedeutungen und kulturell aufgeladene Begriffe können in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle spielen. Während ein Begriff im Deutschen neutral oder positiv sein kann, könnte er in einer anderen Sprache eine peinliche oder beleidigende Bedeutung haben. Ein Beispiel: Die fiktive deutsche Website lehrersprechen.de soll für den amerikanischen Markt verfügbar sein. Übersetzt man sie, lautet die amerikanische Domain teacherstalking.com. Nun gibt es zwei Möglichkeiten, die US-Domain zu interpretieren: Entweder korrekt als „teachers talking“ oder als „teacher stalking“, was „Lehrern nachstellen“ bedeutet. Ein Bindestrich wäre in der amerikanischen Variante hilfreich, allerdings ist er hier nicht üblich. Sie sehen: Nicht nur die Übersetzung der Botschaft in eine andere Sprache ist wichtig. Ebenso wichtig ist auch sicherzustellen, dass sie in der jeweiligen Kultur korrekt verstanden wird. Aus diesem Grund sollten Sie bei der Wahl des Domainnamens gründlich recherchieren und Expertenmeinungen einholen. Der Aufwand lohnt sich!
Die Facetten des internationalen SEO
Während Google in vielen Teilen der Welt als Suchmaschine Nummer eins dominiert, sieht die Realität in einigen Regionen ganz anders aus. In China beispielsweise ist Baidu die wichtigste Plattform für Suchanfragen. Das bedeutet, dass SEO-Strategien, die allein für Google ausgelegt sind, in diesen Ländern nicht unbedingt zu den gewünschten Ergebnissen führen. Das internationale SEO ist komplex und entwickelt sich stetig weiter. Um im globalen Markt erfolgreich zu sein, ist es unerlässlich, sich mit den neuesten globalen SEO-Trends und -Praktiken vertraut zu machen. Die internationale Suchmaschinenoptimierung erfordert eine gute Kenntnis der lokalen Suchgewohnheiten, der kulturellen Unterschiede und der technischen Anforderungen. Setzen Sie sich also mit den dominierenden Suchmaschinen Ihrer Zielmärkte auseinander und passen Sie die SEO-Taktiken entsprechend an.
Die optimale Domain-Strategie für internationale Shops
In der Welt des E-Commerce ist die richtige Domain-Strategie die Basis, um auf internationaler Ebene erfolgreich zu agieren. Wie aber sieht die ideale Domain-Strategie aus? Abhängig von den Anforderungen kann es folgende Lösungen geben:
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ccTLDs
Durch die Verwendung von Country Code Top-Level-Domains (ccTLDs) wie „.de“ für Deutschland oder „.fr“ für Frankreich stärken Sie das Vertrauen der Kunden in die Lokalität und Relevanz Ihrer Angebote. Zum Beispiel sendet ein Onlineshop, der als myshop.de für Deutschland und als myshop.fr für Frankreich zugänglich ist, klare lokale Signale. Dies kann besonders in Ländern von Vorteil sein, in denen der lokale Handel eine wichtige Rolle spielt. Bedenken Sie jedoch: Jedes Land und jede neue Domain bringen zusätzlichen Aufwand und Kosten mit sich. Die Länderdomainstrategie ist vor allem dann sinnvoll, wenn der Anbieter wirklich fokussiert in dem jeweiligen Land präsent ist.
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Subdomains
Eine weitere Möglichkeit ist, länderspezifische Spezifikationen als Subdomains einzurichten, wie z.B. de.myshop.com für den deutschen Markt und fr.myshop.com für den französischen. Aus SEO-Sicht haben Subdomains den Vorteil, dass eine positive Entwicklung auch die Hauptdomain stärkt. Es besteht jedoch die Gefahr, dass technisch weniger versierte Kunden die Subdomains übersehen oder sie als nicht vertrauenswürdig einstufen. Wichtig ist es, dass Benutzer, die die Hauptdomain eingeben, automatisch auf die Subdomain des passenden Landes weitergeleitet werden.
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Verzeichnisse
Eine andere Methode ist die Verwendung von Verzeichnissen, wie beispielsweise myshop.com/de für den deutschen und myshop.com/fr für den französischen Markt. Diese Struktur ist übersichtlich, benutzerfreundlich und wartungsarm. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich die Stärke der Hauptdomain auf die Verzeichnisse verteilt. Allerdings haben die Länderverzeichnisse in den einzelnen Regionen in den Suchmaschinen weniger Relevanz als länderspezifische Top-Level-Domains. Auch hier ist es unerlässlich, Benutzer automatisch auf das richtige Verzeichnis weiterzuleiten, wenn sie die Hauptdomain eingeben.
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Sprachbasierte gTLDs
Generic Top-Level-Domains (gTLDs) wie „.shop“ oder „.store“ sind sehr branchenspezifisch und können insbesondere für Nischenmärkte eine interessante Option sein. Beachten Sie dabei: Bei bestimmten Zielgruppen sind diese Domain-Endungen den Kunden nicht so bekannt wie traditionelle TLDs und erscheinen oft weniger vertrauenswürdig.
Was tun bei mehreren Sprachen in einem Land?
Existieren in einem Land mehrere Sprachen, wie beispielsweise in der Schweiz, kann es sinnvoll sein, die genannten Möglichkeiten zu kombinieren. Hier finden Sie beispielhaft zwei Kombinationsmöglichkeiten für eine deutschsprachige Website in der Schweiz:
Domain-Variante
Land
Sprache
techstore.ch/de
ccTLD
Verzeichnis
techstore.com/ch/de
Verzeichnis
Verzeichnis
Planen Sie Ihre Domain-Strategie vorausschauend
International zu agieren, ist spannend und bietet immense Möglichkeiten. Ohne eine Domain-Strategie kann das Unterfangen jedoch ins Stocken geraten. Überlegen Sie, welche Strategie für Ihr Unternehmen geeignet ist, und planen Sie langfristig. Und selbst wenn die Welt (noch) nicht Ihr Markt ist, schützen Sie Ihre Marke und sichern Sie sich von Anfang an Ihre Domain inklusive aller relevanten Top-Level-Domains.
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